Nachhaltigkeit: Im Ernst jetzt

    Wer als Betrieb ausbildet und eine gut-kapitalisierte Pensionskasse hat, ist nachhaltig. Denn Nachhaltigkeit ist die Verbindung des Ökonomischen, Sozialen und Ökologischen. Die Linke und ihre mutwilligen Helfer können kleben und heulen, wie sie wollen, die Schweiz gehört zu den nachhaltigsten Ländern der Welt. Ohne Wenn und Aber.

    (Bild: zVg) Die Berufsbildung ist eine nachhaltige Synergie, weil sie ein ökonomisches und ein soziales Ziel verfolgt.

    Vom Anfang an. Nachhaltigkeit wird definiert als das Zusammenbringen von ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten in der Wertschöpfung. Besser, als wenn sich die drei Elemente ergänzen, ist, wenn aus ihnen Synergien entstehen.

    Nachhaltigkeit als Normalfall…
    Schaut man die Schweizer Realität an, ist Nachhaltigkeit der Normalfall. Über 90 Prozent der Unternehmen sind eigentümergeführt, was ein sehr gutes soziales Kriterium ist. Diese Firmen beschäftigen um die 70 Prozent der Leute, was wiederum ein ökonomisches Kriterium ist.

    Weil Eigentümer Verantwortung für die Firma und für die Zukunft der Branche tragen, bilden sie auch aus. Die Berufsbildung ist so eine nachhaltige Synergie, weil sie ein ökonomisches und ein soziales Ziel verfolgt. Das Erreichen des einen Ziels fördert das Erreichen des anderen.

    Die gleiche Synergie entsteht in der Altersvorsorge. Anders als die staatlichen Institute stehen die privaten Vorsorgewerke in der Regel sehr gut da. Ihr Kapital ist auf die Zukunft ausgerichtet und sie können Krisen überstehen. Die richtige Wahl der Pensionskasse ist zusammen mit der Berufsbildung eine der nachhaltigsten Entscheide des Unternehmers. Pensionskassen erfüllen einen ökonomischen und sozialen Zweck. Also haben wir wieder Synergie.

    …auch im Ökologischen
    Wer jetzt sagt, dass bisher nichts über das dritte Element der Nachhaltigkeit, die Ökologie, gesagt wurde, kann beruhigt sein. Auch hier ist Nachhaltigkeit der Normalfall. Über verschiedene Programme reduzieren Schweizer Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen.

    Die Energieagentur der Wirtschaft verbindet in ihrem Ansatz Wirtschaftlichkeit und Emissionsreduktion. Sie schafft also Synergien. Ihre Erfolge sprechen für sich. Denn die Schweizer Unternehmen haben ihre Ziele mehr als erfüllt. Die CO2 Reduktion ist grösser ausgefallen, als sie nach Gesetz hätte ausfallen müssen.

    Dieser Erfolg zeigt sich auch in den übergeordneten Zahlen. Die Schweiz hat tiefe Treibhausgasemissionen pro Kopf. Während der EU-Durchschnitt 8,2 Tonnen CO2 Äquivalente pro Kopf beträgt, liegt der Schweizer Wert merklich darunter, bei 6,1 Tonnen. Die umliegenden Länder weisen mit Ausnahme Italiens alle einen grösseren Ausstoss aus: Deutschland 10,1 Tonnen, Österreich 9,3 und Frankreich 6,8.

    Das gleiche Bild ergibt sich bei der CO2 Intensität. Sie misst den Ausstoss von Treibhausgasen pro Franken Wertschöpfung. Der Schweizer Wert liegt unter einem Kilo. Das ist etwa gleich viel wie Schweden und Finnland und tiefer als alle anderen europäischen Wirtschaften, die USA, Kanada oder Japan.

    Nachhaltigkeit als Pfad
    Für die ganze Diskussion über Nachhaltigkeit ist eines wichtig: Sie ist kein definitiver Zustand, sondern ein Entwicklungspfad. Was heute als nachhaltig zählt, ist morgen schon veraltet. Umgekehrt ist wer heute sagt, die Schweiz sei nicht nachhaltig, nicht hilfreich. Denn sie ist es. Die Frage ist, wie sie nachhaltiger werden kann.

    Dafür braucht sie mehr Berufsbildung. Heute ist sie aber nicht auf diesem Weg. Sie braucht auch mehr Kapitalprinzip in der Altersvorsorge. Auch hier ist man auf gefährlichem Pfad. Bezüglich des Umgangs mit der Ökologie braucht sie mehr Marktinstrumente. Doch die Politik freut sich ob Geboten und Verboten.

    Wer ein Interesse hat, den Schweizer Erfolg in der Nachhaltigkeit zu stärken, setzt auf Freiheit, Verantwortung und Unternehmertum. Nachhaltigkeit kann von Privaten mit privaten Mitteln umgesetzt werden. Ein staatlicher Ansatz geht die Gefahr ein, sich in Bürokratie und Inputsteuerung statt Wirkung zu verlieren.

    Henrique Schneider


    Die Schweiz ist Grün

    Nachhaltigkeit ist die Verbindung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten beim Wirtschaften. Das macht die Schweizer Wirtschaft schon lange. Trotzdem wollen das einige gar nicht zur Kenntnis nehmen.

    (Grafik: BFS 2022 / Quelle: Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW))

    Unternehmen, die Jahr für Jahr bestehen, Jobs generieren, Innovationen umsetzen und Gewinne ausschütten handeln ökonomisch. Unternehmen, die in der Hand ihrer Eigentümer sind und von ihnen geleitet werden, die auf Berufsbildung setzen, die Milizarbeit in Militär, Feuerwehr und Vereinen ermöglichen und fördern, handeln sozial. Unternehmen, die ihren Wasser-, Energie- und Materialverbrauch senken, Kreislaufwirtschaft umsetzen und pro verdienten Franken weniger Ressourcen einsetzen, handeln ökologisch.

    Unternehmen, denen es gelingt, ökonomisch, sozial und ökologisch zu handeln, sind nachhaltig. Schon der Blick auf die obige Liste zeigt, dass Schweizer Unternehmen schon längst nachhaltig handeln. Im KMU-Land Schweiz, eines der innovativsten Länder der Welt, wo die meisten Firmen in Eigentümerhand sind, wo die Berufsbildung top ist und der Treibhausgas-Ausstoss pro Franken Wertschöpfung gering ist: hier ist Nachhaltigkeit schon längst auf der Tagesordnung der Unternehmen.

    Bestätigt durch Indikatoren
    Die Nachhaltigkeit der Schweiz insgesamt und insbesondere ihrer Wirtschaft wird durch viele Indikatoren bestätigt. Besonders beeindruckend sind diese Zahlen:

    • Das BIP der Schweiz hat sich in den letzten 22 Jahren vervielfacht. Noch im Jahr 2000 betrug die Wertschöpfung um die 280 Milliarden Dollar pro Jahr. Im Jahr 2022 waren es 800 Milliarden Dollar.
    • Die Schweiz ist laut Global Innovation Index 2022 das Land mit der weltweit höchsten Innovationskraft.
    • Mit 0,06 Kilo CO2 pro Franken Wertschöpfung ist die Schweiz gemäss der Weltbank eine der am wenigsten CO2 intensivsten Wirtschaften der Welt.
    (Grafik: BFS 2022 / Quelle: BFS – Umweltgesamtrechnung, VGR)

    Das Bundesamt für Statistik führt das MONET 2030, ein Indikatorsystem für die Nachhaltigkeit der Schweiz. Nicht alle Indikatoren beziehen sich auf die Leistungen der Wirtschaft. Aber jene, die es tun, sprechen eine klare Sprache. Zum Beispiel:

    • Im Jahr 2021 wurden etwa 17 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche biologisch bewirtschaftet. Um das Jahr 2020 waren es erst 7 Prozent.
    • Der Trinkwasserverbrauch pro Person und Tag hat sich von 400 Liter im Jahr 2000 auf etwa 300 Liter im Jahr 2020 reduziert, also um 25 Prozent zurückgegangen.
    • Auch um 25 Prozent gesunken seit dem Jahr 2000 ist der inländische Rohstoffverbrauch im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP).
    • Um über 30 Prozent zurückgegangen ist die Treibhausgas-Fussabdruck-Intensität. Der Indikator misst die Treibhausgasemissionen, die durch den Konsum der Schweizer Wohnbevölkerung (in der Schweiz und im Ausland) erzeugt werden, pro ausgegebene Franken.
    • Die Arbeitsproduktivität der Schweiz hat sich um mehr als 20% gegenüber dem Jahr 2020 erhöht.

    Nachhaltigkeit als Prozess
    Nachhaltigkeit ist wie Velofahren. Wenn man aufhört zu treten, fällt man um. Also ist auch sie ein stetiger Prozess. Sie ist die Frucht der kontinuierlichen Bemühungen der Unternehmen – und der Gesellschaft – besser zu werden. Auch hierzu hat die Schweiz die nötigen Anreize und Organisationen, welche Unternehmen unterstützen.

    Zu nennen sind etwa die Energieagentur der Wirtschaft im ökologischen Bereich oder die ganze Berufsbildung inklusive der Organisationen der Arbeit im sozialen Bereich. Die Wirtschaftsfreiheit, ein Verfassungsrecht, ist wohl die wichtigste auf Nachhaltigkeit ausgerichtete ökonomische Institution.

    Henrique Schneider


    Nachhaltigkeit: Offizielle Definition

    Der Gedanke der Nachhaltigkeit (English: sustainability) ist seit vielen Jahren präsent. Seit den Anfängen wurden zahlreiche Definitionsversuche vorgenommen, die im Kern jedoch oft sehr ähnlich sind. Eine der meistgebrauchten Definitionen des Nachhaltigkeitsbegriffes ist die Definition des Brundtland-Berichtes der Vereinten Nationen von 1987.

    In dieser heisst es (frei übersetzt): «Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende.»

    Nachhaltigkeit wird laut dieser Definition als eine Art Entwicklung beschrieben, die sowohl auf die Gegenwart als auch die Zukunft ausgerichtet ist. Allerdings bietet diese Definition auch oft Material für Diskussionen, da sie Raum für unterschiedliche Interpretationen bietet.

    Entsprechend haben die Vereinten Nationen den Begriff präzisiert. Unter Nachhaltigkeit in einer schwachen Ausprägung wird das Zusammenbringen ökologischer, sozialer und ökonomischer Ziele verstanden. Die strake Ausprägung will zwischen den drei Elementen eine Zielharmonie sehen, d.h., zwischen ihnen müssen Synergieeffekte entstehen.

    HS

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